13. Mai 2009

Die Künstlerinnen von ´Andocken! Medienkunst im Hafen`

Die Fotografin Anna Reemts hat sich eigens für die Ausstellung auf eine künstlerische Spurensuche in die Überseestadt und zum ehemaligen Zollamt Hansator gemacht. Entstanden ist dabei eine Fotoserie, die sich mit dem Ausstellungsgebäude sowie mit der alten Überseestadt und der neuen Hafencity in Bremen auseinandersetzt. Ihre Fotografien zeugen von einem Blick, der besonders wachsam für die Veränderung, das Diffuse und die atmosphärische Einrichtung des Hafenquartiers ist. ´Nur in seinen Einzelteilen, die an ungewohnter Stelle in ihren Fotografien verschmelzen, kann die Identität des Ortes durchblitzen`, formuliert die Künstlerin. Außerdem zeigt die Ausstellung Fotografien aus ihren Serien aus Bremerhaven.


Die portugiesische Videokünstlerin Maria Joao beschäftigt sich in akribisch und dokumentarisch anmutender Weise mit der Fischerei- und Hafengeschichte ihrer Heimatstadt Porto. Eines der Highlights ist ein von ihr programmiertes Navigationssystem, mit dessen Hilfe sich die Besucher durch ein künstlerisches Archiv von Fischerbooten bewegen.
Doch die Mischung aus vorgefundenem Found-Footage Material und selbst aufgenommenen Videos zeigt, dass nicht die Herkunft, sondern die Zusammenstellung der Bilder und die Verschiebung von Referenzialitäten interessiert: Die Verdienstmöglichkeiten der Fischer waren nie so gering wie heute. Explodierende Kosten für Treibstoff und niedrige Verkaufspreise treiben immer mehr portugiesische Fischer in den Ruin.
Auf diese Weise erlangt der Cocktail aus melancholisch-diffiziler Ästhetik und der politisch-gesellschaftlichen Dimension Sprengkraft.



Eine gänzlich andere Herangehensweise an das Thema Übersee und Hafen vermittelt die Videoarbeit ´Weltreise` von Katrin Cremer.
Eine Reise um die Welt kann so schön sein. Doch was passiert, wenn man sich das Erlebte noch einmal zu Hause anschauen will und dann feststellen muss, dass man vergessen hat den Aufnahmemodus zu beenden?
Basis der in der Ausstellung gezeigten Videoarbeit ist Found Footage Material verschiedener Urlaubsreisen eines Ehepaares aus den Jahren 1992-2001 in einer Auswahl aus über 20 Stunden Reisedokumentation. Aus den versehentlich aufgezeichneten Bilder und dem synchron abgespielten O-Ton entwickelt sich eine eigenwillige visuelle Ästhetik und Formensprache.

Rollt! oder Die Fähigkeit des Sichwiederaufrichtens
Eine Doppelprojektion zeigt eine räumlich getrennte Unterwasserwelt, die durch die dynamischen Bewegungen der Akteure zu einem neuen Raum zusammengeschlossen werden.
Die Bewegungen der Akteure wirken absurd und unwirklich, ein Gegenspiel von Tanz und Ringen nach Luft.

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